Krieg um Glyphosat

Er findet weitgehend im Verborgenen statt: der Kampf, den Monsanto, Syngenta, BASF und andere Chemieriesen mit den Zulassungsbehörden in den USA und Europa austragen.

Update
Das EU-Parlament hat einer Neuzulassung für 7 Jahre „mit großer Mehrheit“ zugestimmt – Deutschland hat sich […] für eine Neuzulassung ausgesprochen Wirtschaftsnachrichten 13.4.2016

Das BfR (Bundesinstitut für Risikobewertung, Abteilungsleiter: Dr. Roland Solecki) hat sich von der Industrie vorschreiben lassen, welche Studien zu Wirkungen der Ackergifte als zulässig und welche als nicht relevant einzuschätzen seien. Auf dieser Grundlage kommt das „Institut“ zu dem Schluss, dass Glyphosat nicht krebserregend oder sonstwie schädlich für Tiere und Menschen sei.

Erfahrungen aus der Praxis und wissenschaftlich durchgeführte Studien führen jedoch zu anderen Ergebnissen:

  • Die Fertilität (Fortpflanzungsfähigkeit) von mit Roundup gefütterten Schweinen und Rindern nimmt rapide ab.
  • In einer Industriestudie wurde an Ratten die Krebshäufigkeit bei Fütterung glyphosathaltigen Futters untersucht. Diese Studie wurde nach 3 Monaten beendet. In dieser Zeit zeigten sich keine Tumore.
    Eine andere Studie mit einer Laufzeit von einem Jahr hat eine hohe Krebsrate bei ansonsten identischem Setting ergeben.
  • Ackerflächen, die über mehr als 6 Jahren mit Roundup behandelt wurden, sind so unfruchtbar und vergiftet, dass kein Getreider oder Soya mehr darauf wächst.
  • Unerwünschte Pflanzen haben Resistenzen entwickelt und breiten sich auf Ackerflächen aus mit der Folge, dass sie ganze Ernten verhindern.
  • Glyphosat verhindert ein gesundes Wachstum der kleinen Wurzelenden. Das führt zu einer Unterversorgung der Ackerpflanzen mit Wasser.
  • Glyphosat schadet den nützlichen Darmbakterien, so dass sich im Körper Krankheitserreger leichter ausbreiten können.
  • Glyphosat ist in Muttermilch und in Urinproben eines großen Teils der deutschen Bevölkerung gefunden worden. [Info]
  • Es lassen sich auch unschwer mit statistischen Mitteln deutliche Zusammenhänge zwischen dem Anstieg der Ausbringung von Glyphosat und  Unfruchtbarkeit, Schilddrüsen-, Leber-, Nieren- und weiteren Erkrankungen.
  • Glyphosat ist einer von mehreren Wirkstoffen im Cocktail namens Roundup. Die anderen Wirkstoffe sind möglicherweise – und erst recht in Wechselwirkung zueinander – um ein Vielfaches giftiger.
  • Roundup ist ein Milliardengeschäft.

Landwirten, die über ihre (negativen) Erfahrungen mit Roundup öffentlich berichten wollten, wurde massiv gedroht.

Ist es denkbar, dass auch das Institut für Risikobewertung, deren Einschätzungen der diversen Untersuchungen von der Industrie vorformuliert wurden, viel Geld und/oder ebenfalls Drohungen erhalten hat?

In was für einer Welt leben wir eigentlich?

fragt Ted

21.4.2016