12 politische Thesen

  • Alle denkenden Wesen sind ungleich geschaffen. Das beste Gesellschaftssystem bietet einem jeden die Möglichkeit, auf der ihm gemäßen Ebene dahinzutreiben.

  • Wie beginnt man einen Krieg? Man nähre die eigene latente Machtgier, Man vergesse, daß nur Wahnsinnige die Macht um ihrer selbst willen anstreben. Man lasse solche Wahnsinnigen die Macht erringen und hinter ihren konventionellen Vernunftmasken agieren. Ob ihre Masken nur aus dem Stoff der Selbsttäuschung gemacht oder ob sie von der theologischen Aureole des Rechts verbrämt sind, der Krieg wird kommen.
  • Die Rechtsprechung muß imstande bleiben, mit traditionellen Formen zu brechen, denn nichts ist gewisser als der Fortbestand der Formen der Rechtsprechung, wenn alle Gerechtigkeit längst verschwunden ist.
  • Untersuchen wir nun die Einflüsse, die Regierungen verschiedener Form auf das Individuum ausüben, Die Geschichte der Menschheit bietet hier reiches Anschauungsmaterial. Die Menschen sind dafür bekannt daß sie sich vielen Arten von Zwangsherrschaft unterwarfen: den Regierungen von Monarchen und Diktatoren, von Oligarchien und Klassen, von tyrannischen Mehrheiten und Minderheiten; aber auch den versteckteren Herrschaftsformen, wie sie sich in der Beeinflussung durch Propaganda und Reklame dem Abbau überkommener Moral und der Schaffung vermeintlicher Bedürfnisse manifestiert. Dem Einzelnen war zu allen Zeiten bewußt, daß die Regierungsmacht sein unmittelbares Überleben kontrollierte.
    Tatsache ist aber, daß während eines großen Teils der menschlichen Geschichte Großgrundbesitzer, Kapitaleigner, Spekulanten und Konzerne in weit höherem Maß Macht ausübten und das Überleben der Menschen betreffende Entscheidungen fällten als die Regierungen dies taten. Wir können diese Lehre nicht vergessen wenn wir die Tätigkeit der über viele Staaten verzweigten Organisationen und Gesellschaften beobachten.
  • Jede Regierung wird von Lügnern geführt und nichts, was sie sagen, sollte man glauben. Jeder handelt nach Überzeugungen, die nicht in Frage zu stellen er durch tiefsitzende Vorurteile konditioniert ist, Wer immer sich zum Richter aufwirft, muß daher gefragt werden: „Wie und von wem bist Du in deinem Leben beleidigt worden?“ Und dieser Richter muß dort beginnen, seine Fragen zu stellen, nach innen wie nach außen,
  • Gezielt herbeigeführte Veränderungen des Verhaltens von Populationen verkommen unweigerlich zu gnadenloser Manipulation. Sie reduzieren alle Beteiligten (Manipulatoren und Manipulierte in gleicher Weise) zu entpersönlichten, barbarischen Massenwesen. Das zentrale Postulat, daß durch die Manipulation individueller Persönlichkeiten uniforme Verhaltensmuster erzeugt werden könnten, ist wiederholt als Lüge entlarvt worden. (Walden Theorie, vgl. Wikipedia)
  • Die militärische Mentalität ist die Mentalität von Banditen und Plünderern. Daher stellt alles Militär eine Form von organisiertem Banditentum dar, für das die traditionellen Moralbegriffe keine Gültigkeit besitzen. Das militärische Denken ist eine Methode zur vernunftmäßigen Begründung von Mord, Vergewaltigung, Brandstiftung und Plünderung und jeder Art von Schändlichkeit. Bleibt ihr ein äußeres Ziel verwehrt, so wendet sich die militärische Mentalität unweigerlich gegen die eigene Zivilbevölkerung und gebraucht identische Rationalisierungen für banditenmäßiges Verhalten.
  • Wir leiden unter einer korrupten Politik, die gesetzloses und unmoralisches Handeln fördert, Das öffentliche Interesse hat im alltäglichen Leben der herrschenden Parteien keine praktische Bedeutung. Die wahren Probleme unserer Welt werden von den Machthabern ausgespart. Unter der Maske von Dienern der Allgemeinheit verwenden sie alles zur persönlichen Bereicherung. Die Macht hat ihren Geist verwirrt.
  • Wenn man sich selbst als hilflos und machtlos erlebt, wird man mit Gewißheit eine despotische Regierung schaffen, die einen beherrscht. Der weise Despot wird daher bestrebt sein, unter seinen Untertanen ein allgemeines Empfinden aufrechtzuerhalten, daß sie hilflos und unfähig seien.
  • Kann man von informierter Zustimmung der Bevölkerung in Wahlen oder Abstimmungen sprechen, wenn diese Bevölkerung bewußt in Unwissenheit gehalten, nicht über die Wirkungsweisen des monetären Systems belehrt und völlig nichtsahnend in wirtschaftliche Abenteuer hineingezogen wird?
  • Kann man von der informierten Zustimmung einer Bevölkerung sprechen, wenn eine herrschende Minderheit insgeheim einen Krieg vorbereitet und dies tut, um die Existenz ihr ergebener Streitkräfte zu rechtfertigen? Die Geschichte hat diese Frage bereits beantwortet.
    Die Verweigerung vollständiger Information zur Erlangung informierter Zustimmung in einer solchen Frage stellt ein schweres Verbrechen dar.
  • Es gibt Formen des Wahnsinns, die, zu einem höchsten Ausdruck getrieben, neue Modelle von Vernunft werden können.

M.A. Foster: Die Zan-Spieler 1988 (dt. Martin Baresch)
Das Taschenbuch enthielt die oben zitierten Thesen typografisch deutlich abgesetzt vom Roman-Text. Das amerikanische Original und die digitale dt. Version (epub) enthalten die Thesen nicht.
In einem persönlichen Gespräch teilte mir der Übersetzer Hr. Baresch mit, dass er selbst von den zusätzlichen Absätzen keine Kenntnis habe.

10 Strategien zur Gesellschafts-Manipulation

8.5.2019

2 Gedanken zu „12 politische Thesen“

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