Fracking = Brunnenvergiftung

Über den Zusammenhang zwischen Fracking, dem Halliburton Loophole und TTIP

Als die Industrieländer das Rohstoff-Potential der sog. Drittweltländer erkannt haben, wurde der Gedanke der Entwicklungshilfe pervertiert: Investoren und Staaten gaben großzüg Geld, nachdem großzügig Bestechungsgelder geflossen sind. Großunternehmen schafften schweres Gerät ins Land, legten Minen an und bauten Fabriken, und es gab für die Einheimischen viele Arbeitsplätze. Regelmäßig unter Arbeitsbedingungen, die man kaum noch als human bezeichnen kann. Die Rohstoffe und die Gewinne aus dem Verkauf strich das Unternehmen ein. Umweltzerstörung, Krankheiten, Luft-, Wasser- und Bodenvergiftung blieben natürlich im Land.

Das ist die Blaupause für TTIP.

Schon 2005 hat George W. Bush für den Bereich der Öl- und Gasgewinnung den Schutz des Trinkwassers und der Luft quasi aufgehoben.
Halliburton Loophole: Schlupfloch für Halliburton, das erste Unternehmen, das Fracking erfunden, patentiert und angewandt hat. Bei EARTHWORKS, en
Durch ein Energie-Politik-Gesetz 2005 in den USA wurde Fracking seitens Dick Cheney (Ex-Halliburton-Manager) vorbereitet, das die Ölindustrie von allen Gesetzen immunisierte, die mit den Folgen von Fracking zu tun haben könnten, Wasser-, Umwelt-, Gesundheits- Gesetze. Das gelbe Forum
Dadurch war Fracking im Land der unbegrenzten Möglichkeiten erst möglich geworden, denn schon damals wusste man: Fracking führt zu Trinkwasserverseuchung im ganz großen Stil.

US-Studie belegt Trinkwasserbelastung durch Fracking bei Zeit online

Ein Mitarbeiter packt aus:
“Das hochkontaminierte Abwasser wird wieder hochkommen – die nächsten 25 bis 50 Jahre.“ Video

Da das Umweltschutz-Niveau in Europa recht hoch ist, wäre die Zulassung von Fracking unter Anerkennung der Erfahrungen in den USA faktisch unmöglich. Wer behauptet, es gäbe „grünes“ oder „sauberes“ Fracking, lügt. Also haben die Unternehmen ein vitales Interesse daran, auch in anderen Ländern das Umweltschutz-Niveau nach dem Vorbild des Halliburton-Schlupflochs auszuhebeln.

Der Hebel ist in den „Freihandelsabkommen“ CETA und TTIP zu finden: Hier soll vertraglich zwischen den Staaten festgelegt werden, dass Unternehmen Staaten verklagen können, wenn sie auf Grund von Umweltschutzgesetzen oder Bürgerprotesten ihre Vorhaben nicht durchführen können (Investitionsschutz). Staaten können umgekehrt Unternehmen nicht verklagen. Wenn sie (die Unternehmen) also beispielsweise in einem Land kein Gas aus unkonventionellen Lagerstätten fördern dürfen, weil die Wasserschutz-Auflagen in diesem Land höher sind als in den USA, kann das betroffene Unternehmen den Europäischen Staat auf entgangene Gewinne in Milliardenhöhe verklagen.

Der Staat hat dann nur noch die Wahl, die Vergleichs-Summe an das Unternehmen zu zahlen oder die Umweltschutzauflagen zu senken, also z.B. das Trinkwasser vergiften zu lassen, aber dennoch so gut wie nichts vom Gewinn des Unternehmens zu sehen, denn die Steuern werden ja im Heimatland gezahlt.
Die Legitimation des internationalen Schiedsgerichtes ergibt sich dabei nicht aus demokratischen Prozessen, sondern aus den Unterschriften der Staatsoberhäupter unter den Freihandelsvertrag.

Halliburton’s Fracking Disaster, Ohio
August 6, 2014

On June 28, 2014 a fire at a Halliburton fracking site in Ohio spread and caused a truck to explode. That caused more trucks to explode. Over 30 explosions followed. Huge amounts of chemicals spilled into a large creek that flows directly into the Ohio River.
actio.net

Euer Ted Arnhold

14.3.2015

Ein Gedanke zu „Fracking = Brunnenvergiftung“

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert